Wie Lebensmittel deine Stimmung beeinflussen
Ich habe hier ja schon über einige Möglichkeiten gesprochen, die unser Wohlbefinden und unsere Glücksgefühl steigern können. Ob es die sozialen Beziehungen sind, die Natur, die täglichen Rituale oder unsere Werte, die wir definieren – wir selbst können einiges zu unserem Glück beitragen.
Nun stell dir vor, du könntest dein Glücksniveau einfach mit jedem Bissen steigern. Kein Lottogewinn, keine Traumreise, nur – Trommelwirbel – Obst und Gemüse! Klingt fast zu einfach, um wahr zu sein, oder? Doch genau das zeigt eine beeindruckende Studie, die von Wissenschaftlern der University of Warwick und der University of Queensland durchgeführt wurde.
Die Forscher, darunter Professor Andrew Oswald und Dr. Redzo Mujcic, haben über 12.000 Australier begleitet, die Ernährungstagebücher führten und regelmäßig ihre Lebenszufriedenheit bewerten ließen. Was sie herausfanden, könnte dein Verhältnis zu Obst und Gemüse grundlegend verändern: Für jede zusätzliche Portion – bis zu acht Portionen täglich – stieg das Glücksniveau der Teilnehmer.

Glücklicher als ein Lottogewinn?
Der Effekt war so groß, dass die Forscher ihn mit einem Wechsel von der Arbeitslosigkeit in die Beschäftigung verglichen. Ja, du hast richtig gelesen. Der tägliche Griff zu einem Apfel oder einer Handvoll Brokkoli kann eine ähnlich große Wirkung auf dein Wohlbefinden haben wie ein neuer Job. Und das Beste daran? Die ersten positiven Veränderungen traten bereits innerhalb von zwei Jahren ein – deutlich schneller als viele langfristige gesundheitliche Vorteile wie ein geringeres Krebsrisiko.
Wie funktioniert das?
Die Wissenschaftler vermuten, dass Antioxidantien eine Schlüsselrolle spielen könnten. Sie schützen nicht nur deinen Körper, sondern beeinflussen möglicherweise auch deine Stimmung. Studien deuten darauf hin, dass hohe Carotinoid-Werte im Blut – also die Stoffe, die Karotten, Kürbissen und Süßkartoffeln ihre Farbe geben – mit mehr Optimismus verbunden sind.
Doch damit nicht genug: Obst und Gemüse fördern eine gesunde Darmflora, die über die sogenannte Darm-Hirn-Achse direkt mit deinem Gehirn kommuniziert. Ein gesunder Darm produziert mehr Serotonin, das berühmte „Glückshormon“. Und wer möchte nicht mehr davon?
Warum das wichtig ist
Die Ergebnisse dieser Studie könnten eine echte Revolution für Ernährungskampagnen bedeuten. Statt zu sagen: „Iss Gemüse, damit du in 30 Jahren keinen Herzinfarkt bekommst“, könnten wir Menschen motivieren, weil Obst und Gemüse jetzt glücklich macht. Wie Dr. Mujcic betont: „Psychologische Vorteile wirken sofort – das ist für viele eine stärkere Motivation.“
Wie du deine Ernährung optimierst
- Mach es bunt: Je vielfältiger deine Auswahl an Obst und Gemüse, desto besser.
- Zähle Portionen: Starte mit zwei Portionen Obst und fünf Portionen Gemüse am Tag.
- Snack smarter: Tausche Chips gegen Karottensticks oder eine Handvoll Beeren.
- Plane voraus: Halte Obst und Gemüse griffbereit, um ungesunde Snacks zu vermeiden.
- Probiere Neues: Experimentiere mit neuen Sorten und Rezepten.
Fazit: Glück geht durch den Magen
Diese Erkenntnisse zeigen, dass gesunde Ernährung weit mehr ist als eine Vorsorge für die Zukunft. Sie ist ein Geschenk an dein heutiges Ich. Also, wie wäre es mit einem knackigen Apfel oder einer bunten Gemüsesuppe heute Abend? Denn manchmal liegt das Glück auf der Gabel – und nicht in den großen Dingen des Lebens.
Die Studie „Evolution of Well-being and Happiness After Increases in Consumption of Fruit and Vegetables“ wurde im American Journal of Public Health veröffentlicht. Sie unterstreicht, wie kleine Veränderungen in der Ernährung große Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben können. Dein Glück liegt buchstäblich in deinen Händen – oder besser gesagt: in deinem Einkaufswagen!
Übrigens: Wusstest du, dass ich mich in meinem Buch Verdammt glücklich! intensiv mit den kleinen Dingen beschäftige, die unser Leben positiv verändern können? Neben Tipps für mehr Glück im Alltag findest du darin auch Inspirationen, wie du Schritt für Schritt zufriedener wirst – und das geht natürlich auch über den Teller hinaus.